Blattfleckenmonitoring wird weitergeführt

Das Blattfleckenmonitoring wird 2024 weitergeführt, jedoch ohne Prognosemodellrechnungen im Hintergrund. Nach drei Versuchsjahren (2021–2023) in welchem die HAFL (Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften) in Zusammenarbeit mit der Fachstelle (SFZ) und den kantonalen Pflanzenschutzfachstellen auf Rund 50 Standorten schweizweit wöchentlich Proben gezogen haben, hat sich bewährt. Die Zuverlässigkeit konnte jährlich gesteigert werden, so dass eine Zuverlässigkeit von 50–75 % sichergestellt werden konnte. Es zeigte sich, dass Ende Juni der optimale Startzeitpunkt für eigene Kontrollen ist und das vorher noch mit keinen Blattflecken zu rechnen ist. Es hat sich jedoch deutlich gezeigt, dass das Tool eine nützliche Unterstützung darstellt, die Blattfleckenmonitoring wird weitergeführt eigene Feldkontrolle aber nicht ersetzt. So ist es für den Produzenten zwingend nötig, die eigenen Parzellen im Auge zu behalten. Dank dem Vorstoss der kantonalen Pflanzenschutzfachstellen und ihrer tatkräftigen Unterstützung wird das Monitoring und die dazu beliebte Karte über das Erstauftreten der Blattflecken 2024 wiederum angeboten. Mit dem Wegfall von Wirkstoffen und zum Vorbeugen von Resistenzen sind die Applikationszeitpunkte von Fungiziden noch entscheidender. Neben dem Blattfleckenmonitoring wird es im Anbaujahr 2024 wie gewohnt den Blattlauswarndienst geben. Informationen dazu werden wie in den letzten Jahren ab Start des Monitorings über die internen Kanäle der Fachstelle sowie der kantonalen Pflanzenschutzfachstellen gestreut. Mit der definitiven Zulassung des Mittel Teppeki wird sich die Strategie leicht ändern. Die weiteren beiden Wirkstoffe Acetamiprid (Gazelle SG, Oryx pro ect.) und Spirotetramat (Movento SC) sind wiederum als reine Notfallzulassung für ein weiteres Jahr durch das BLV bewilligt worden. Spirotetramat darf dabei wie gewohnt ohne Sonderbewilligung nach Aufruf durch die Kantone eingesetzt werden. Acetamiprid (Gazelle, Oryx, Pistol etc.) benötigt in jedem Fall eine entsprechende Sonderbewilligung des jeweiligen Kantons, bevor dieses ausgebracht werden darf. Über die Einsatzreihenfolge der Mittel und allfällige Behandlungsstrategien werden die betroffenen Kantone zeitnah informieren. In der Westschweiz und in westlichen Teilen des Mittellandes wird gegen den neu auftretenden Schädling «Rüsselkäfer» ebenfalls ein Monitoring aufgebaut. Tastversuche sind in diesem Bereich geplant, so dass eine allfällige Lösung schnellstmöglich präsentiert werden kann. Neben den Blattflecken, der virösen Vergilbung (verursacht durch die grüne Blattlaus) und dem Rüsselkäfer widmen wir uns des Weiteren stark der Vergilbungskrankheit SBR. In allen Bereichen laufen 2024 grossflächige Sortenversuche und Anbauversuche, damit Lösungen für die Zukunft erarbeitet werden können.