Die Königin der Ackerkulturen meldet sich zurück

Die Folgen der Abstimmung zur Trinkwasserinitiative werden in der neuen Agrarpolitik 22+ auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln direkten Einfluss haben. In den nächsten Jahren müssen die Risiken des Pflanzenschutzmittel (PSM)-Einsatzes deutlich reduziert werden. Der Aktionsplan Pflanzenschutz und der Absenkpfad zur Risikominimierung beim PSM-Einsatz werden ab 2023 neu ausgerichtet.

Um diese Ziele zu erreichen hat der Bund die finanzielle Unterstützung bei Zuckerrüben stark ausgebaut. Die Ressourceneffizienzbeiträge REB werden durch Produktionssystembeiträge PSB abgelöst, Ab dem nächsten Anbaujahr gibt es somit PSB-Prämien für den Verzicht von PSM-Massnahmen . Die Beiträge werden, im Vergleich zu REB, teilweise sogar verdoppelt. Der Anbau ohne Fungizid und Insektizid wird neu mit 800 CHF/ha unterstützt. Zusätzlich erhält man einen 200 CHF höheren Einzelkulturbeitrag, was in der Summe 1000 CHF/ha ausmacht. Bei der Herbizidreduktion sind es neu 250 CHF/ha, wenn bis zum 4-Blattstadium die chemische Behandlung abgeschlossen ist. Glyphosateinsatz ist nicht mehr erlaubt, ab Vorkultur bis zur Ernte der Zuckerrüben. Als Wehrmutstropfen muss jedoch die gesamte Kultur (Kulturcode Zuckerrüben) und nicht mehr wie bisher einzelne Parzellen, angemeldet werden. Der hohe Einzelkulturbeitrag von 2100 CHF/ha bleibt weiterhin bestehen. In Kombination mit dem deutlich höheren Rübenpreis von 58 CHF/t Zuckerrüben (ohne Zuschläge) ergeben sich so formidable Gewinne. Dabei können in den Zuckerrüben Deckungsbeiträge von mehr als 4000 CHF/ha erzielt werden. Dieser DB ist höher als jener von Getreide, Mais oder Ölsaaten. Je nach Anbaurichtung oder Programmbeteiligungen können die erwirtschafteten Gewinne noch höher ausfallen.

Mit dem weiterhin bestehenden Grenzschutz von 7 CHF je 100 kg Zucker ergibt dies hervorragende Voraussetzungen für die inländische Produktion. Für einen wirtschaftlichen Anbau mit weniger Input ist aber die richtige Wahl standortangepasster, robuster Sorten entscheidend. Erfreulicherweise umfasst die Sortenliste 2023 fünf neue Sorten, drei davon mit Eignung für den Extensoanbau.